Die Befehle unter diesem Thema steuern Formularobjekte vom Typ Web Area per Programmierung.
Web Areas können jede Art von Web Inhalt in Ihrer 4D Umgebung anzeigen: HTML Seiten mit statischem oder dynamischem Inhalt, Dateien, Bilder, Javascript, Flash, PDF und sogar MS Office Dokumente (unter Windows, wenn MS Office installiert ist). Das folgende Bild zeigt einen Web Bereich innerhalb eines Formulars mit einer HTML Seite:
Zusätzlich zu den Befehlen ermöglichen verschiedene Standardaktionen und Formularereignisse die Funktionsweise der Web Bereiche zu steuern. Über spezifische Variablen lassen sich Informationen zwischen dem Bereich und der 4D Umgebung austauschen. Auf diese Weise können Sie in Ihren Formularen einen Web Browser mit Grundfunktionen nutzen.
Sie erstellen einen Web Bereich über eine Variante der Schaltfläche Plug-in Bereich/Unterformular in der Objektleiste des 4D Formulareditors. Weitere Informationen dazu finden Sie im Abschnitt Convert to text im Handbuch 4D Designmodus.
Ein Web Bereich hat, wie andere dynamische Formularobjekte, einen Objektnamen und einen Variablennamen, über die er sich per Programmierung steuern lässt (Befehle OBJECT SET VISIBLE und OBJECT MOVE). Standardmäßig ist eine Variable vom Typ Text zugeordnet.
Hinweis: Die dem Web Bereich zugeordnete Textvariable enthält keine Referenz. Sie kann deshalb nicht als Parameter für eine Methode übergeben werden. Für einen Web Bereich mit Namen MyArea ist z.B. der folgende Code nicht verwendbar:
Damit Web Bereiche angezeigt werden, müssen sie in Fenstern vom Typ „compositing Modus“ eingefügt werden. Dieser interne Modus zum Verwalten von Fenstern auf Mac OS wird nicht in allen 4D Fenstern verwendet. In 4D v11 SQL sind folgende Fenster in diesem Modus:
Fenster, die mit den Funktionen Open window und Open form window mit dem Typ Compositing Mode (Konstante Wert 4096) angelegt werden
Im Designmodus Fenster, die ein Projektformular anzeigen
Hinweis: Einige Objekte früherer Generationen sind mit dem zusammengesetzten Modus nicht kompatibel, z.B. 4D Chart Bereiche. Sie funktionieren nicht beim Anzeigen von Fenstern in diesem Modus.
Zusätzlich zur standardmäßigen Objektvariablen (siehe voriger Abschnitt) werden jedem Web Bereich automatisch zwei spezifische Variablen zugewiesen:
Die Variable "URL"
Die Variable "Ablauf". Diese Variablen haben standardmäßig die Namen Web AreaName_url und Web AreaName_progress. Bei Bedarf können Sie diese Namen über die Eigenschaftenliste ändern:
"URL" ist eine Variable vom Typ String. Sie enthält die geladene URL oder die vom zugeordneten Web Bereich gerade geladene URL. Die Zuweisung zwischen Variable und Web Bereich erfolgt in beiden Richtungen:
Weist der Benutzer der Variablen eine neue URL zu, lädt der Web Bereich automatisch diese URL.
Alles Navigieren innerhalb des Web Bereichs aktualisiert automatisch den Inhalt der Variablen. Vom Prinzip her funktioniert diese Variable wie der Adressbereich eines Web Browsers. Das können Sie in einem Textbereich über dem Web Bereich darstellen.
Variable URL und Befehl WA OPEN URL Die Variable URL erzeugt dieselbe Wirkung wie der Befehl WA OPEN URL. Es gibt jedoch folgende Unterschiede:
Um auf Dokumente zuzugreifen, akzeptiert diese Variable nur RFC kompatible URLs ("file://c:/My%20Doc") und keine System Pfadnamen ("c:\MyDoc"). WA OPEN URL akzeptiert beide Bezeichnungen.
Enthält die Variable URL einen leeren String, versucht der Web Bereich nicht, die URL zu laden, WA OPEN URL erzeugt einen Fehler.
Enthält die Variable URL kein Protokoll (http, mailto, file, etc.), fügt der Web Bereich "http://" hinzu, WA OPEN URL jedoch nicht.
Wird der Web Bereich nicht im Formular angezeigt (wenn er im Formular auf einer anderen Seite liegt), hat der Befehl WA OPEN URL keine Auswirkung. Durch Zuweisen eines Wertes an die Variable URL lässt sich jedoch die aktuelle URL aktualisieren.
"Ablauf" ist eine Variable vom Typ Lange Ganzzahl. Sie enthält einen Wert zwischen 0 und 100. Sie stellt den Prozentsatz beim Laden dar. Bei 100 wird die Seite im Web Bereich angezeigt. 4D aktualisiert diese Variable automatisch. Sie lässt sich nicht manuell verändern.
Beim Ausführen des Formulars sind im Web Bereich die Standardfunktionen der Browser-Oberfläche verfügbar, die Interaktionen mit anderen Formularbereichen ermöglichen:
Befehle des Menüs Bearbeiten: Hat der Web Bereich Fokus, lassen sich die Befehle des Menüs Bearbeiten zum Kopieren, Einsetzen, Alles aus-wählen, etc. verwenden.
Kontextmenü: Das standardmäßige Kontextmenü des Systems lässt sich auch im Web Bereich verwenden (die Anzeige lässt sich über den Befehl WA SET PREFERENCE steuern.
Drag and Drop: Der Benutzer kann Text, Bilder und Dokumente innerhalb eines Web Bereichs oder zwischen Web Bereichen und 4D Formularobjekten per Drag and Drop bewegen, je nach den zugewiesenen 4D Objekteigenschaften.
Unter Windows kann der Web Bereich die Anzeige und Änderung von Microsoft Office Dokumenten unterstützen (wenn Microsoft Office auf dem Rechner installiert ist). Das sind insbesondere Word, Excel und Powerpoint Dokumente (Endungen .doc, .xls und .ppt). Auch das Format MS Office XML wird unterstützt.
Hinweis: Erlaubt standardmäßig nicht die Anzeige von Dokumenten in einem Web Browser; sie werden immer in einem neuen Fenster geöffnet. Sie können diese Funktionsweise mit den Anweisungen unter folgender Adresse verändern: http://support.microsoft.com/kb/162059/en-us
Unter Windows lassen sich Web Bereiche zum Anzeigen lokaler oder externer Ordner über das Protokoll ftp:// oder Netzwerk Pfadnamen (\\myserver\myvolume) verwenden.
Unter Windows raten wir davon ab, über einen Web Bereich auf den Web Server der 4D Anwendung zuzugreifen, der diesen Bereich enthält. Diese Konfiguration kann zu einem Konflikt führen, der die Anwendung einfriert. Ein Remote 4D kann natürlich auf den Web Server von 4D Server zugreifen, jedoch nicht auf seinen eigenen Web Server.
URLs, die auf Mac OS in Web Bereichen per Programmierung gesteuert werden, müssen mit dem Protokoll beginnen. Beispiel: Sie müssen den vollständigen String "http://www.mysite.com" und nicht nur "www.mysite.com" angeben.